Status: StudRefin

Juhu, ich bin es!
Hier habt ihr nun meine neue, erste Berufsbezeichnung. Aber mal von vorne:

Vor 2 Wochen war ich schon in Erlangen an meiner neuen Schule (ein Gymnasium, das nach dem Physiker benannt wurde, welcher der physikalische Einheit für Widerstand den Namen gab), hauptsächlich um den Weg mal abzufahren. Mit dem Auto ging es ganz gut, 45 Minuten hab ich gebraucht, allerdings war kein Stau. Und die Parkplatzsituation in Erlangen und auch direkt an der Schule ist alles andere als prickelnd. Aber ich hab noch die Option Öffentliche.
Ich hatte schon an diesem Tag festgestellt, dass die Schule wohl recht groß ist und dass eine eigene Sekretärin für uns Referendare zuständig ist.

Da ich Passbilder in der Schule abgeben muss (damit die Schüler auch am Haupteingang genau sehen, wer sie mal erwartet) war ich noch beim Fotographen und auch der ausführliche Lebenslauf beschäftigte mich (und Fuddl, DANKE an dieser Stelle) noch bis zum Tag vor dem "Antreten".

Und gestern war es soweit. Ich bin mit dem S-Bahn, Zug und Bus gefahren, hat auch ganz gut geklappt. Und ich war tatsächlich aufgeregt (ein wenig zumindest). Vor der Schule hab ich dann gleich Brigitte getroffen, die mit mir in der selben Fächerkombi jetzt Examen gemacht hat und beim Eintreffen der anderen gab es dann auch noch zwei bekannte Gesichter (eines aus meiner Grundschulzeit und eines aus der Gymnasialzeit, bzw. aus dem Blockpraktikum).

Mal kurz die Ergebnisses dieses Tages (bzw. der 2 Stunden) zusammengefasst:
Wir sind 31 Referendare, die jetzt anfangen in verschiedensten Fächerkombis. Mit Mathe sind wir 9, mit Psycho 4. Der Direktor hat uns viel erzählt, was für uns am Anfang wichtig sein könnte und es hat auf mich einen ganz tollen, offenen Eindruck gemacht (z. B. "probieren Sie auch neue Methoden aus, auch wir können noch etwas lernen", "stehen Sie auch zu ihren Fehlern, dann bleiben Sie autenthisch", "glauben sie nicht die Horrorgeschichten über das Referendariat", "ich stehe in verschiedenen Maßnahmen hinter Ihnen", "wenn Sie Probleme haben, die Sie nicht direkt klären können, kommen Sie zu mir, dann will ich das auch wissen", "meine Tür steht Ihnen offen", "verfallen Sie nicht in die unwahren Schülerklischees: Wer Kritik übt bekommt schlechte Noten", "treten Sie selbstbewusst auf", "suchen Sie sich Ihre Nische und entfalten Sie sich nach Ihrer Persönlichkeit"). Klingt gut, oder? Ich finde sogar SEHR GUT! Und wenn nur die Hälfte stimmt freu ich mich wirklich auf eine ganz tolle Zeit. Auf die freu ich mich eh.
Vereidigt wurden wir auch, war unspektakulärer, als ich gedacht habe. Und damit hab ich jetzt auch den Beamtenanwärter-Status.
Geschenke von einzelnen Schülern darf ich selbstverständlich auch keine annehmen (wir sind ja nicht in der Politik ;-)), die nimmt dann die Sekretärin, wie sie mit einem Augenzwinkern meinte.

Ab Montag gehts dann los, einen ganz geregelten Stundenplan werde ich eh erstmal nicht haben, da ich mit der Psychologie in der Beratung auch flexible Termine haben werde. Ab April gibts dann auch die ersten eigenen Fälle.
In Mathe haben wir ab nächster Woche "Hörstunden" in einer sechten- und einer zehnten Klasse und im Grundkurs, wenn ich es richtig gedeutet habe gibt es Ende nächster Woche auch den ersten Lehrversuch von irgendjemandem von uns 9 Mathe-Neulingen.
Hinzu kommen 4 Stunden Fachsitzung Mathe, 4 Stunden Fachsitzung in Psycho und zweimal Elternabend um 19 Uhr. Ja, auch Lehrer können 12-Stunden-Tage haben.
Ach, und Stimmbildung hab ich auch eineinhalb Tage. Bin schon sehr gespannt drauf!

Und ab März gibt es dann neben den Fachsitzungen, Unterrichtsstunden, Beratungsstunden jede Woche Pädagogik, Schulkunde, Staatsbürgerliche Bildung und Pädagogische Psychologie (über diese Fächer werde ich am Ende der zwei Jahre auch geprüft, z. T. mündlich, z. T. schriftlich, soweit ich informiert bin). D. h. ich bin Montag und Dienstag bis 16:00 bzw. 16:30 Uhr in der Schule (d. h. noch nicht daheim!)
Macht aber nix. Ich freu mich trotzdem. Auch wenn am Montag tatsächlich nächste Woche um 8:00 Uhr beginnt, sprich, meine S-Bahn geht um 06:27. Mal sehen, was mein Körper so dazu sagt.

Diese Woche lass ich es mir noch mal richtig gut gehen. Morgen Relaxen im Palm-Beach, Donnerstag noch Ordner aus Eichstätt aussortieren, Freitag und Samstag mit Sven und Tobi in Fulda bei Edguy und Sonntag mit Andy und Susi frühstücken und zu Sven Bach gehen. Freizeitstress, aber das brauch ich jetzt nochmal. Juhu!

Doch, wie Vanessa heute meinte: Mir gehts gut, ich freu mich, ich bin gespannt und lass es mir nochmal richtig gut gehen.

Ich wünsche Euch auch eine tolle Woche, wo auch immer ihr gerade seid. Dreht Euch am Montag nochmal um, während ich in der S-Bahn sitze und beneidet mich um das Lehrer-Leben ;-))

Liebe Grüße!